ELEKTRISCHE FERNAUSLÖSER

Auch wenn ich mich bei meiner Sammelei auf mechanisches Fotozubehör beschränke, gibt es doch ein paar elektrische Fernauslöser, die für mich interessant sind. Diese besitzen jeweils ein elektrisches Kabel, das aus der Ferne einen Auslöseimpuls vorgibt. Der eigentliche Auslöse­mechanismus ist jedoch von mechanischer Natur. Bestenfalls ist noch ein Elektromagnet geduldet, auf richtige Funkfernauslöser wird jedoch verzichtet.

1910: OTTO SPITZER 'ELEKTROGRAPH'

Spitzers Fernauslöser Elektrograph kombinierte zu seiner Zeit die klassische Plattenbelichtung mittels Blitz­licht­ mit dem populär gewordenem Element Elektrizität. Heraus kam ein Gerät, mit welchem man über ein langes Kabel und einem elektrischen Kontakt Blitz­licht­pulver zünden und gleichzeitig einen Objektivverschluss auslösen konnte. Dieser blieb so lange geöffnet, bis das Pulver auf der Pfanne verbrannt war.

Erste Erwähnung diese Gerätes finden sich in der Neuheitenliste Nr . 120 der Firma Otto Spitzer, einer Berliner „Fabrik moderner photo­graphischer Apparate und Bedarfsartikel“ und Deutschlands führender Anbieter von kuriosem Fotozubehör seiner Zeit.

1913: ERNEMANN 'AUTEX III'

In Sachen Auslöser hatte die Firma Ernemann aus Dresden seit Anfang des Jahrhunderts die Nase vorn. Nach ihrem selbst entwickelten Selbst­auslöser Autex und dem folgenden Zeitauslöser Autex II gab es seit 1913 auch den Autex III, „ein für höchste Anforderungen berechneter, nur für Moment­aufnahmen gerichteter elektrischer Fernauslöser vollkommenster Konstruktion“. Sein Konplettpreis lag bei stolzen 24.- Mark inklusiv Trockenbatterie, Seidenlitze, Birnenkontakt und Stecker.

1914: OTTO SPITZER 'BLITZ'

Nach dem selben Prinzip wie Spitzers Elektrograph scheint auch der neue Fernauslöser Blitz zu funktionieren. Beide Geräte sind in der Zeitschrift 'Die Photographische Industrie' (1915, Seite 10) als Fernauslöser auf elektrischem Wege benannt.

1929: R. F. HUNTER "ELECTROLEASE"

"Nature and big game photographers need the Electrolease"

Vertrieb von R. F. Hunter Ltd. London

Price complete with 35 feet of Flex and adaptors, £3 3 0

Entwickler dieses Fernauslösers war der britische Forscher, Fotograf und Buchautor H. Mortimer Batten (1888-1958). Mit seinem 'Electrolease' schoss Batten viele Jahre Fotos von heimischen Wildtieren, die er 1939 in seinem Buch 'Electricity and the Camera: A New Method of Control for Day and Night Exposure' veröffentlichte.

1928 Distolease (Fadenzug)

1932: CARL WEBER 'ELEKTRA'

Was vorn wie ein Weberscher Direkt aussieht, nach hinten heraus jedoch ein langes Kabel hat, ist der Fernauslöser Elektra. Mit Hilfe einer 4,8-Volt-Taschenlampenbatterie lässt dieses Gerät im gewünschten Augenblick eine geräuschlose, stoß- und erschütterungsfreie Verschlussauslösung zu. Der Elektra wird normalerweise mit einem Kabel von 6 m Länge ausgestattet. Ein zweites Modell ist so konstruiert, dass bei der Verschlussauslösung gleichzeitig ein Vacublitz gezündet wird.

1955: DÉCLENCHEUR ELECTRIQUE GITZO

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1965: SCHIANSKY 'TELEKNIPS 601'

Bis in die 70er Jahre stellte die Firma Siegfried Schiansky in München professionelle Fotostative sowie einiges Zubehör her.

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letzte Änderung: 25.10.20